Zwischen Freihand und Plot

Koblenz - Höhr-Grenzhausen - RemagenNr. 64/PGKoblenz, 11.12.01 Architekturausstellung im Neubau der Fachhochschule KoblenzEine attraktive Ausstellung präsentiert der Fachbereich Architektur und Stadtplanung der Fachhochschule Koblenz derzeit im Foyer des Neubaus. Der Schwerpunkt der Arbeiten, die noch bis Mitte Januar zu sehen sind, liegt auf der Freihandzeichnung. Gezeigt werden interessante Projektzeichnungen des Büros schultearchitekten aus Köln.

Koblenz - Höhr-Grenzhausen - RemagenNr. 64/PGKoblenz, 11.12.01 Architekturausstellung im Neubau der Fachhochschule KoblenzEine attraktive Ausstellung präsentiert der Fachbereich Architektur und Stadtplanung der Fachhochschule Koblenz derzeit im Foyer des Neubaus. Der Schwerpunkt der Arbeiten, die noch bis Mitte Januar zu sehen sind, liegt auf der Freihandzeichnung. Gezeigt werden interessante Projektzeichnungen des Büros schultearchitekten aus Köln.

Bei der Ausstellungseröffnung erläuterte Dipl.-Ing. W. Schulte in einem kleinen Vortrag u. a. die Frage, warum für seine Arbeit die Freihandzeichnung immer noch das „Mittel der Wahl“ ist. Prof. Henner Herrmanns, der sowohl an der Fachhochschule Koblenz als auch an der Universität Koblenz-Landau Freihandzeichnen lehrt, führte kurz ins Thema ein.


Für viele stellt sich heute die Frage: Muss ein Architekt gut zeichnen können? Wie vielen bekannt ist, konnte beispielsweise Walter Gropius nicht zeichnen. War er deswegen ein schlechter Architekt? Verdient es die Freihandzeichnung gerade in der heutigen Zeit noch besonders herausgestellt zu werden, wo doch die Computerzeichnung neue interessante Möglichkeiten bietet? Diesen Fragen ging Prof. Henner Herrmanns in seinen Erläuterungen auf den Grund.


Perspektivische Darstellungen lassen sich schnell mit dem Computer erstellen. Der Büroalltag ist ganz auf CAD umgestellt und für eine überzeugende Präsentation genügen oftmals Laptop und Beamer. Aber auch die im Umgang mit Hard- und Software versierten Architekturstudenten und –studentinnen der FH Koblenz müssen sich etwa die halbe Zeit ihres Studiums lang mit dem Fach Zeichnen befassen. Selbst im Fach Computervisualistik an der Universität in Koblenz wird das Freihandzeichnen als unentbehrlich angesehen.


Die Ausstellung im Foyer der Fachhochschule wird auch Zweifler davon überzeugen, dass die Freihandzeichnung immer noch das wichtigste Ausdrucksmittel des Architekten ist, um seine Vorstellungen zu vermitteln. „So einfach, wie es klingt, ist es auch: Derjenige, der besser zeichnen kann, kann auch besser entwerfen, weil Ideen sich schnell visualisieren lassen, wenn man mit dem Zeichenstift umzugehen versteht“, brachte Prof. Henner Herrmanns seine Ausführungen auf den Punkt.


Es lässt sich feststellen, dass die Freihandzeichnung in der Architekturdarstellung momentan wieder einen breiteren Raum einnimmt und sich nicht durch die computerunterstützte Darstellungsweise hat verdrängen lassen. Das große Interesse an der Ausstellungseröffnung, zu der auch viele Architekten und Architektinnen aus der näheren und ferneren Umgebung erschienen waren, zeigte, dass das Thema gut gewählt war.