Stellungnahme der Hochschulleitung zum HRK-Vorschlag zur Wiedereinführung von Studiengebühren

In der „Süddeutschen Zeitung“ hat sich Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), namens "führender Vertreter der Wissenschaft" für die Wiedereinführung von Studiengebühren ausgesprochen. Diese sollten dazu dienen, die staatliche Finanzierung zu ergänzen, und so zu einer besseren Ausstattung der Hochschulen führen.

Der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, teilt diese Forderung nicht: „Es handelt sich um die Meinung des HRK-Präsidenten Horst Hippler und einiger großen Universitäten. Als Präsident der Hochschule Koblenz teile ich diese Meinung nicht.“ Er hält nichts davon, die Diskussion um das Für und Wider von Studiengebühren jedes Jahr erneut zu führen, nachdem alle Bundesländer sie einhellig gerade wieder abgeschafft haben: „Die Studierenden brauchen Planungssicherheit über die Kosten ihres Studiums – und das wird durch die Forderung der HRK konterkariert.“ Zudem verweist Bosselmann auf den immensen Aufwand für die Einführung, Abschaffung und nun wieder Einführung von Studiengebühren: „Ein unendlicher Zickzackkurs des Einführens und Aufgebens von Studiengebühren stiftet nur Verwirrung und bringt für die Hochschulen zunächst einmal nur zusätzliche Verwaltungsbelastung.“

"Die unterschiedlichen Gebührenmodelle der Bundesländer sind ja wieder abgeschafft worden, weil es die Gebührengegner geschafft haben, entsprechende politische Mehrheiten für ihr Begehren zu organisieren," sagt der Koblenzer Hochschulpräsident. "Das sollte im demokratischen Prozess dann auch für eine angemessene Zeit akzeptiert werden." Wenn man Studiengebühren aber mehrheitlich nicht wolle, dann bedeute das eben auch, dass die deutsche Gesellschaft einen anderen Konsens zu einer auskömmlichen Bildungs- und Hochschulfinanzierung finden müsse. Die Wissensweitergabe von Generation zu Generation müsse jedenfalls reibungslos funktionieren und das gehe nicht als Sparmodell, wenn man den aus breiter Bildung resultierenden Wohlstand der Gesellschaft erhalten wolle.