Modellprojekt zur Wohnungslosenhilfe in der Region Koblenz

Ein zweijähriges Modellprojekt zur Unterstützung wohnungsloser Menschen führt das Institut für Forschung und Weiterbildung des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz (IFW) unter der Projektleitung von Prof. Dr. Robert Frietsch in der Region Koblenz durch.

Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz fördert das Modellprojekt. Dieses hat speziell die vielfältigen gravierenden Problemlagen von Wohnungslosen – darunter insbesondere junge Frauen – im Blick, um diesen effektiv und dauerhaft helfen zu können. „Im Zentrum der Modellarbeit steht eine intensive fachliche Zusammenarbeit an den Schnittstellen der verschiedenen Hilfesysteme“, kündigte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler an, die die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat. Die Ergebnisse sollen landesweit nutzbar sein. Ausgangsbasis für das Modellprojekt sind die aktuellen Ergebnisse der Untersuchung zur Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz der Hochschule Koblenz, die von Prof. Dr. Robert Frietsch, dem Soziologen Dirk Holbach und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Sabine Link durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Rahmen einer Fachtagung im September 2014 in Koblenz vorgestellt und fachöffentlich diskutiert Danach werden die Wohnungslosen auch in RLP immer jünger und der Frauenanteil steigt inzwischen auf 25%. Die Lebenssituation gerade von jungen wohnungslosen Menschen in Rheinland Pfalz ist durch gravierend-komplexe Problemlagen gekennzeichnet, die koordinierter fachlicher Bearbeitung bedürfen. „Bei der bisherigen Bearbeitung der Problemlagen wurden Brüche und Reibungspunkte in den Schnittstellenbereichen zwischen sozialen Dienstleistern und Hilfeeinrichtungen identifiziert, die eine reibungslose und fachgerechte Hilfeleistung bei jungen Wohnungslosen unnötig erschweren“, erklärt Frietsch. Auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen zwischen dem Institut für Forschung und Weiterbildung (IFW) als projektkoordinierender Instanz, den Trägern der Wohnungslosenhilfe sowie Institutionen der Suchtkrankenhilfe, Jugendhilfe, Schuldnerberatung, Psychiatrie, Jobcenter und Sozial- und Jugendämter werden neue Formen der fachlichen Zusammenarbeit erprobt, um nachhaltigere Hilfen mit dem Ziel gesellschaftlicher Integration und Teilhabe zu erreichen. Zur Begleitung dieses neuen Schnittstellenmanagements in der Wohnungslosenhilfe werden Fachkonferenzen und Workshops sowie Fortbildungen für Fachkräfte zu speziellen Themenbereichen durchgeführt. Das Projekt wird in der Region Koblenz umgesetzt und wissenschaftlich dokumentiert. Für weitere Informationen steht Prof. Frietsch unter frietsch(at)hs-koblenz.de oder unter Tel. 0261 9528 226 gerne zur Verfügung.