Lebensbedingungen in sozialen Brennpunkten verbessern

Koblenz - Höhr-Grenzhausen - Remagen Koblenz, 06.07.2000Nr. 23/PG Situation von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz untersuchtDas Angebot der 13 Resozialisierungseinrichtungen für Wohnungslose im Land Rheinland-Pfalz ist mit 425 Plätzen ausreichend. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit unter Leitung von Prof. Dr. Detlef Baum am Institut für sozialpädagogische Forschung in Mainz durchgeführt wurde. Baum ist Dekan des Fachbereichs Sozialwesen an der Fachhochschule Koblenz.

Koblenz - Höhr-Grenzhausen - Remagen Koblenz, 06.07.2000Nr. 23/PG Situation von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz untersuchtDas Angebot der 13 Resozialisierungseinrichtungen für Wohnungslose im Land Rheinland-Pfalz ist mit 425 Plätzen ausreichend. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit unter Leitung von Prof. Dr. Detlef Baum am Institut für sozialpädagogische Forschung in Mainz durchgeführt wurde. Baum ist Dekan des Fachbereichs Sozialwesen an der Fachhochschule Koblenz.

Nach der Untersuchung sind in Rheinland-Pfalz etwa 1.000 Menschen als "nichtsesshaft" anzusehen. Die größeren Städte wie Mainz, Ludwigshafen, Koblenz und Trier sind erfahrungsgemäß stärker von diesem Problem betroffen als die ländlichen Regionen. Für das Abgleiten in die Wohnungslosigkeit, so die Studie, sind oft Brüche im Lebenslauf oder besondere Schicksalsschläge verantwortlich. Arbeitslosigkeit oder familiäre Schwierigkeiten spielen ebenso eine Rolle wie Alkohol- und Suchtprobleme, Krankheit oder Verschuldung. Längere Phasen der Wohnungslosigkeit sind der Studie zufolge eher selten. Mehr als die Hälfte der Personengruppe ist bis zu sechs Monaten wohnungslos. Rund 38 Prozent verbleiben bis zu einem Jahr in dieser Situation.


Die Lehren die das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit aus der Studie zieht, liegen auf der Hand: "Ein wichtiges sozialpolitisches Anliegen ist es, die Lebensbedingungen in sozialen Brennpunkten, wo Menschen häufig an der Schwelle zur Obdachlosigtkeit leben, zu verbessern", betonte Staatssekretär Richard Auernheimer bei einer Fachtagung in Mainz. Neben der Verbesserung des Wohnumfeldes - dazu gehörten auch Angebote des Betreuten Wohnens für sozial Benachteiligte, Bürgertreffs und Angebote der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit - werde ein besonderes Augenmerk auf die "aufsuchende Sozialarbeit" gelegt. "Es ist wichtig, die Menschen dort zu treffen, wo sie ihren Lebensmittelpunkt haben", so Auernheimer.