Drei Architekturstudenten gewinnen Wettbewerb „Winzerplatz in Obernhof / Lahn“

Die Gemeinde Obernhof an der Lahn plant, inmitten der malerischen Weinberge oberhalb des Ortes einen „Winzerplatz“ zu bauen. Dieser soll vielfältigen Anforderungen genügen: Touristenführungen sollen hier ebenso stattfinden wie Weinverköstigungen und das jährliche Winzerfest. Keine leichte Aufgabe für Studierende der Architektur im fünften Bachelor-Semester. Dennoch haben sich 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hochschule Koblenz an den Wettbewerb gewagt.

  • Die Sieger des Wettbewerbs. V.l.n.r.: Gürkan Cevik, Farschad Yazdanpanah und Peter Bosche.

Die sieben Juroren im Preisgericht entschieden sich nun für zwei erste Plätze: Über je ein Weinsortiment von der Lahn freuen sich Farschad Yazdanpanah und Gürkan Cevik, die zusammen einen Entwurf erarbeitet hatten, sowie Peter Bosche. Das Projekt leitete Prof. Dipl.-Ing. Jo Ruoff, Professor für Bauphysik, Klimagerechte Architektur und Entwerfen an der Hochschule Koblenz. Gemeinsam mit ihm urteilten als Juroren der Ortsbürgermeister von Obernhof, Karl Friedrich Merz, mehrere Vertreter des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum und Winzer der Gemeinde.

„Das Preisgericht hat zwei Sieger gekürt. Die beiden Arbeiten wurden ausgewählt, weil sie sich sehr intensiv mit der örtlichen Gegebenheit auseinandersetzen, die nicht einfach ist. Denn das Bauen in den Steilhang ist sehr aufwändig. Viele Fragen müssen berücksichtigt werden: Wie weit kann ich nach vorne bauen? Wie weit greife ich in den Hang ein?“, erläuterte Ruoff. Im Namen der Jury dankte er allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement. „Ich fand es sehr interessant, das Projekt vor einem realistischen Hintergrund durchzuführen. Die praktische Perspektive eines Nutzers unterscheidet sich schließlich oft von der künstlerischen.“ Auch das müsse man als Studierender lernen, um es später berücksichtigen zu können.

Das Ergebnis des Wettbewerbs dient der Meinungsfindung für die Bürger von Obernhof. Im Februar 2017 sollen die Entwürfe der Studierenden dort öffentlich ausgestellt werden. „Dann wird das Brainstorming und die Diskussion um die Zukunft des Weinhangs weitergehen“, so Ruoff.

Heiko Stumm vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum erklärt den Hintergrund des Projekts: „Unser Ziel ist, Weinbau an der Lahn wieder zu etablieren. Wir führen Flurbereinigungen durch, um beispielsweise brach liegende Weinbergsflächen zu reaktivieren. So wollen wir den Winzern ermöglichen, Weinbau an der Lahn lukrativ zu betreiben."