Besuch beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz

. 15 Studierende aus dem Masterstudium Bauingenieurwesen besuchten im Rahmen des Moduls „Straßenerhaltung und –betrieb“ mit ihrem Professor Dirk Fischer die Verkehrszentrale Rheinland-Pfalz und die Straßenmeisterei Koblenz. Beide Organisationen gehören zum Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz. Der LBM gewährleistet die Sicherheit des Verkehrs auf rund 18.000 Kilometern Straße im Bundesland. 57 Straßen- und 13 Autobahnmeistereien sowie eine Fernmeldemeisterei sorgen für den verkehrssicheren Zustand des Straßennetzes. Rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im LBM allein im Betriebsdienst beschäftigt.

Die Exkursion ist ein integrativer Bestandteil der Vorlesung „Straßenerhaltung und –betrieb“ und soll den Studierenden Praxis in „Echtzeit“ vermitteln. Dr.-Ing. Guido Schuster und Dipl.-Ing. (FH) Stefan Arenz vom LBM erörterten in der Verkehrszentrale RLP deren Aufgaben. Sie erklärten, wie die komplexen Verkehrstelematiksysteme im Detail aufgebaut sind und geschaltet werden.

Verkehrstelematik und Verkehrsmanagement wird an Autobahnen durchgeführt und kann nur betrieben werden, wenn entsprechende Daten über den Verkehr vorliegen. Die Daten sind Grundlage und Voraussetzung für alle Möglichkeiten der Verkehrssteuerung. Der Landesbetrieb Mobilität generiert diese Daten unter Einsatz von rund 1.400 Induktionsschleifen an 270 Zählstellen, 75 Glättemeldeanlagen und rund 70 Kameras im gesamten Bundesland. Im Zuge von Streckenbeeinflussungsanlagen werden darüber hinaus Niederschlag und Sichtweiten erhoben. Die Studierenden konnten somit „live“ miterleben, wie eingehende Verkehrsdaten und auch Verkehrsmeldungen ausgewertet und die Verkehrstelematiksysteme gesteuert werden.

Im Anschluss besuchten die Studierenden die Straßenmeisterei Koblenz. Hier stellte ihnen der stellvertretende Leiter der Mastermeisterei Cochem, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kneip, die vielfältigen Aufgaben des Betriebsdienstes sowie die Organisation einer Straßenmeisterei vor. Die Straßenmeistereien des Landes sorgen dafür, dass der Verkehr sicher und leicht über die klassifizierten Straßen fließen kann. Dazu gehören beispielsweise neben baulichen Instandhaltungsmaßnahmen wie dem „Flicken“ von Schlaglöchern auch die permanente Streckenkontrolle, die Grünpflege und das Überprüfen und Austauschen der Straßenbeschilderung. Pro Jahr mähen die Autobahn- und Straßenmeistereien etwa 170 Millionen Quadratmeter Rasenfläche – dies entspricht der Fläche von etwa 24.000 Fußballfeldern.

Eine weitere Kernaufgabe ist der Winterdienst. Rund 600 Winterdienstfahrzeuge werden hier eingesetzt. In den landesweit rund 170 Salzhallen und Silos des LBM lagern bis zu 136.000 Tonnen Streusalz.

Die Studierenden wurden Vorort darüber informiert, mit welchem Personaleinsatz, aber auch mit welchen Geräten die Arbeiten des Straßenbetriebsdienstes durchgeführt werden. So ist der rund 250.000 Euro teure Unimog eine Art „Tausendsassa“ an dem eine Vielzahl von Anbaugeräten für die unterschiedlichsten Arbeiten montiert werden kann. Auch über innovative Entwicklungen in der Gerätetechnik informierte Thomas Kneip die Studierenden.