Digitalisierung im globalen Kontext

Digitalisierung im globalen Kontext

Die durch den digitalen Wandel exponentiell steigenden Möglichkeiten, Information zu speichern, zu verarbeiten, zu übertragen und wiederzugeben, führen global zu signifikanten Veränderungen und fundamentalen Transformationsprozessen in allen Lebensbereichen. Weltweit schreitet der Prozess der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft unaufhaltsam voran. Dabei werden Strukturen durch weltweit verbreitete digitale Technologien verändert, physische Produkte und Prozesse durch digitale Lösungen ersetzt, etablierte Geschäftsmodelle durch neue Ansätze infrage gestellt und radikal neu konfiguriert bzw. durch neue digitale Alternativen verdrängt. Im besonderen Fokus steht dabei die Frage, welche Auswirkungen die digitale Transformation auf wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftliche Prozesse in verschiedenen Ländern hat bzw. wie Branchen und Wertschöpfungsketten sich im internationalen Vergleich digital verändern. Wie lässt sich ein international wettbewerbsfördernder und am Erfolg aller Wirtschaftsakteure ausgerichteter Rahmen für die Digitalisierung gestalten? Welche neuen Chancen bieten sich dabei, weitere Marktanteile zu sichern und neue Märkte zu erobern bzw. die Potenziale der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft bestmöglich zu nutzen?

Gleichzeitig ist das Thema „Digitalisierung“ Teil des European Green Deal als Wachstumsstrategie der EU (Europäischen Union) und zugleich Ziel und Vehikel für eine soziale und nachhaltige Gesellschaft. Von Interesse sind u. a. die Auswirkungen der EU-Digitalstrategie und der konkreten Initiativen, Regelwerke und Maßnahmen auf Bürger/innen und Unternehmen in der EU. Gelingt es, auf europäischer Ebene eine „digitale Governance“ und ein inklusives Multilateralismus-Modell zu entwickeln, das nicht nur Regierungen, sondern auch Vertreter der Zivilgesellschaft, des Privatsektors und der Wissenschaft zusammenbringt? Hier schließt sich die Frage des Umgangs mit dem insbesondere in der Covid-19-Pandemie deutlich gewordenen Digitalisierungsbedarf im „Mehrebenensystem“ der EU an. Wird sich die europäische auf offenen Gesellschaften, Rechtsstaatlichkeit und Grundfreiheiten wertebasierte Vision der Digitalisierung gegenüber autoritären Systemen durchsetzen, die digitale Technologien auch als Werkzeuge zur Überwachung und Unterdrückung einsetzen?

Gelingt es, das „digitale Jahrzehnt“ als Chance zu nutzen, um die 2030 UN-Sustainable Development Goals zu erreichen? Der Themenschwerpunkt setzt sich insbesondere mit den vielfältigen (wirtschafts-)politischen Verflechtungen der internationalen, europäischen und regionalen Ebene rund um das Thema „Digitalisierung“ auseinander.

 

Arbeitsschwerpunkte

  • Auswirkungen der digitalen Transformation auf wirtschaftliche Entwicklung in Branchen und Ländern im globalen Vergleich
  • Verbreitung und Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien und deren Wirkungsmechanismen
  • geopolitischer Wettbewerb um technologische Vorherrschaft
  • digitale Transformation im globalen Vergleich
  • Wettbewerbsbedingungen auf den digitalen Märkten im internationalen Vergleich
  • Sicherheit, Schutz und Freiheit im Cyberspace
  • Inklusion und Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen weltweit
  • Vision der Digitalisierung der EU: soziale und ökologische Nachhaltigkeit „Digital Green Deal“
  • Unabhängigkeitsbestrebungen der EU von Technologielieferanten aus Asien und USA
  • nationale digitale Konkurrenzsituation im EU-Binnenmarkt